Alles Lebendige folgt dem unaufhaltsamen Rhythmus von Werden und Vergehen. Mir hilft das Wissen, um die Endlichkeit meinen inneren Kompass zu stellen. Die Endlichkeit gibt meinen Entscheidungen, Beziehungen und Taten Gewicht und Dringlichkeit. Ich glaube nicht an Gott und auch nicht an die Wiedergeburt. Ich finde es einen schönen Gedanken, dass alles endet und seine Ruhe findet.
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich die Wahl des Ortes meinen Hinterbliebenen überlassen. Sie sollen so trauern können, wie es sich für sie richtig anfühlt. Ich wäre nur ungern in einem Sarg und würde mich über einen freundlichen und fein gearbeiteten, weißen Blumenschmuck freuen, mit Blüten der Jahreszeit. Schon ziemlich konkret, was? Aber das wäre eine schöne Vorstellung.
Keine Erwartungshaltung an mir nahestehende Menschen. Die Lebenden sollen ihre Lebenszeit gestalten.
Lediglich bei meinem Kind würde ich mich freuen, wenn ich ihm genug Liebe geben konnte. Das wäre schön.
Am liebsten an diesem einen großen Esstisch, an dem Freunde und Familie gleichermaßen zusammenkommen und mit Freude und Lebenslust den Tisch decken, erzählen und beieinander sind.
Immer dann, wenn es mir gelingt, mich vom Leben berieseln zu lassen und im Augenblick zu sein. Das kann am Lagerfeuer sein, beim Backen von Brot oder mit einer Kaffeetasse und einem lieben Menschen im Gespräch. Die Situation ist gar nicht so entscheidend, sondern meine innere Haltung.